Der zur Gemeinde Dahlem zählende Ortsteil Frauenkron befindet sich in der Nordeifel auf dem Gebiet von NRW, grenzt aber direkt an Hallschlag, das schon zu Rheinland-Pfalz gehört.
Der Name "Frauenkron" geht auf ein im Jahre 1253 errichtetes Zisterzienserkloster zurück, das bis nach 1300 bestand. Die acht Nonnen der damaligen Abtei Malmedy gaben dem Kloster den Namen Corona Sanctae Mariae, was soviel heißt wie "Krone der Heiligen Maria". Daraus wurde dann - Frauenkron - (und nicht "Mariacron", wie einige Zeitgenossen vermuten könnten.)
Als Initiatorin für die Errichtung des Klosters kommt eventuell Mathilde, die Mutter des Grafen Gerlach II. von Dollendorf und Kronenburg in Betracht. Im Jahre 1289 wurde das Kloster und das Patronatsrecht an der Kirche von Alendorf der Abtei Steinfeld und diese 1300 wiederum an die Johanniter in Kronenburg übertragen.
Bald darauf muß das Kloster aufgelöst worden sein, lediglich die Kirche blieb erhalten. Eine Quelle mit dem Namen "Nonnenpütz" erinnert noch an die Zisterzienserinnen von Frauenkron. Ende des 17. Jh. wurde die Kirche von Grund auf renoviert oder neugebaut.
Im Rahmen der Neuordnung des Erzbistums Köln von 1827 wird die Kapelle nicht genannt, aber von der Pfarre Berk betreut. Eine weitere Renovierung erhielt die Kapelle im Jahre 1931. Anno 1935 kam ein neuer Dachreiter hinzu, der eine der Hl. Barbara gewidmeten Glocke aus dem Jahre 1643 beherbergt.
1944 wurde die Kapelle schwer beschädigt, aber bereits 1952 unter der Leitung des Dahlemer Architekten Hans Müller wieder aufbebaut und erweitert.
Bei der Kapelle handelt es sich um einen einfachen Bruchsteinsaalbau mit geradem Chorabschluß und bietet rund 60 Gläubigen Platz. Die Sakristei aus dem Jahre 1959 geht auf einen Entwurf von Robert Riedel aus Gemünd zurück.
Groß war die Bestürzung, als im April 1989 Diebe die kleine Kapelle heimsuchten und Figuren aus dem 17. Jh. stahlen, darunter eine Muttergottes, sowie Statuen der Hl. Katharina, der Hl. Lucia, der Hl. Barbara und des Hl. Johannes.
Die heutigen Heiligenstatuen wurden in der Südtiroler Bildhauerwerkstatt Senoner in Wolkenstein erschaffen.
Der aus dem 17. Jh. stammende Säulenaltar wurde 1959 von dem Aachener Hans Küpper renoviert.
In der Mitte befindet sich die Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem linken Arm, während sie in der rechten Hand ein Zepter hält. Darüber befindet sich der Hl. Petrus, der einen Schlüssel in seiner linken Hand hält.
Rechts von der Muttergottes steht auf einem prächtigen Füllhorn die Patronin der Kapelle, die Hl. Barbara,
während zur Linken ebenfalls auf einem Füllhorn der Hl. Johannes der Täufer zu sehen ist.
Die Hl. Barbara wird noch heute verehrt, unter anderem von den Bergleuten. Der Sage nach zu urteilen, wurde sie von ihrem Vater aus Eifersucht auf ihre Schönheit in einen Turm gesperrt, an einen Richter ausgeliefert und starb als Märtyrerin.
Zusammenfassung |
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1253 | Errichtung eines Zisterzienserklosters |
ca. 1686 | Renovierung der Kirche |
1931 | Erneute Renovierung |
1935 | Errichtung des Dachreiters mit Installation der Glocke von 1643 |
1944 | starke Beschädigung durch den 2. Weltkrieg |
1952 | Wiederaufbau durch Hans Müller, Dahlem |
Bauart | Bruchsteinsaalbau mit geradem Chorschluß |
Besonderheiten |
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